Sportveranstaltungen zur Entwicklung gegenseitiger Beziehungen und damit am Ende des Tages auch zum Frieden und zur Völkerverständigung in Europa bei. Ihm geht es dabei trotz aller Wettkampfgedanken nicht in erster Linie um einen leistungsbezogenen Sport, sondern vielmehr um einen Beitrag, den der Sport auch zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Integration, Umweltschutz oder Gesundheitsförderung leisten kann. Die Grundidee dahinter lautet, dass Betriebssport eben keinerlei Grenzen kennt. Über sprachliche, soziale und kulturelle Bildungs-, Alters- und Geschlechtsunterschiede hinweg bringt der Betriebssport Menschen in Europa zusammen und vermittelt dabei insbesondere auch Werte wie Fair Play, Freundschaft und Solidarität. So begegnen sich Menschen im Betriebssport stets auf Augenhöhe und entwickeln dabei einen kooperativen, partnerschaftlichen Umgang als Basis eines friedlichen, freundschaftlichen und erfolgreichen Miteinanders.
Betriebssport bietet aber auch die Möglichkeit, Einfluss auf allgemeine Entwicklungen in Europa zu nehmen, die gerade in diesen Monaten durchaus auch Besorgnis hervorrufen. Anlass sind Bevölkerungsgruppen in einigen Ländern, die das bestehende politische System offensichtlich nicht mehr unterstützen, sich von der Politik nicht mitgenommen fühlen und deshalb zur bewährten Demokratie auf erkennbare Distanz gehen. Hier kann und muss der Sport deutliche Zeichen setzen und zum persönlichen Verständnis untereinander, aber auch zwischen den Ländern in Europa beitragen. Ein Beispiel, wie gut das im Sport funktioniert, ist die enge Zusammenarbeit zwischen dem Österreichischen und dem Deutschen Betriebssportverband. Dass dies nicht nur von den Offiziellen so gesehen wird, haben jüngst die 22. Europäischen Betriebssportspiele in Salzburg gezeigt. Unter den über 7.000 Betriebssportler*innen waren rund 3.400 Teilnehmer*innen aus Deutschland. Sie feierten in der Mozartstadt mit den restlichen 25 Nationen ein grandioses Fest des Sports und der Freundschaft, dass die österreichischen Gastgeber hervorragend vorbereitet und durchgeführt haben. Nirgends manifestiert sich das gemeinsame Europa so selbstverständlich und positiv wie bei diesen großen Festen des Sports.
Die größte zivilgesellschaftliche Organisation in Deutschland ist der organisierte Sport mit seinem Dachverband Deutscher Olympischer Sportbund e.V. (DOSB), den Landessportbünden und den über 100 sportlich bezogenen Fachverbänden, zu denen auch der Deutsche Betriebssportverband mit seinen rund 270.000 Aktiven zählt. 90.000 Vereine im DOSB mit mehr als 27 Millionen gleichberechtigten Mitgliedschaften sind beeindruckende Zahlen. Darunter sind alle Altersgruppen, Geschlechter, Religionen und Berufe vertreten. Erleben kann man diese Vielfalt auch im Betriebssport in seinen rund 4.000 Betriebssportgemeinschaften auf der Basis von Unternehmen und Behörden, die nahezu 90 verschiedene Sportarten anbieten.
Uwe Tronnier. Der Autor ist seit 2004 Präsident des Deutschen Betriebssportverbandes e.V. Über den DBSV Der Deutsche Betriebssportverband e.V. (DBSV) ist die Dachorganisation des Betriebssports in Deutschland. Er engagiert sich für den Betriebssport als Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport. Dabei repräsentiert er über 270.000 aktive Sportlerinnen und Sportler, die in rund 4.000 Betriebssportgemeinschaften mehr als 90 verschiedene Sportarten betreiben. Der DBSV berät die Landesbetriebssportverbände und Direktmitglieder als seine organisatorisch, finanziell und fachlich selbstständigen Mitgliedsorganisationen. Er ist Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Verband mit besonderen Aufgaben, in der WFCS (World Federation for Company Sport) und in der EFCS (European Federation for Company Sport).